Sie werden sich beim Blick auf die nächsten Spieltagskader sicher die folgende Frage stellen: Was ist mit Hendrik Benckendorf?
Bereits in der Saisonvorbereitung kam Hendrik mit der Bitte auf seinen Trainer Stephan Lux zu, sich in dieser Saison ein wenig Zeit für sich selbst zu nehmen: „Hendrik hat früh darum gebeten sich im Herbst ein wenig Zeit für sich selbst nehmen zu können, das konnte ich Ihm natürlich nicht abschlagen. Ich wünsche Ihm alles Gute und viel Erholung auf der anderen Seite der Welt.“
Nachdem Hendrik Anfang Oktober seine Masterarbeit abgegeben hat und nun bis zum Start seines Referendariats Ende Januar ein wenig Zeit gewonnen hat möchte er diese Zeit mal aktiv für sich nutzen: „Ich habe mir noch nie Zeit für eine ausgiebige Reise genommen - das ist bei dem engen Spielplan in der dritten Liga auch kaum möglich - und auch wenn es mir noch so schwer fällt meine Mannschaft nun „im Stich zu lassen“, wird es Zeit mir mal etwas besonderes zu gönnen.“
Sein vorerst letztes Spiel, gegen die Hildesheimer Eintracht, ist da sicherlich nicht so ausgegangen wie man sich das wünscht, wenn man in eine „Handball-Pause“ geht. Aber keine 24 Stunden nach Abpfiff der Partie in Hildesheim saß „Henne“ bereits im Flieger Richtung Neuseeland.
In den kommenden Wochen wird der Anderter Kapitän gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in einem Campervan Neuseeland erkunden, bevor es zu Weihnachten auf die Fidschi-Inseln und dann weiter nach Hanoi (Vietnam) geht.
Das bedeutet auch, dass Benckendorf das Derby in der Braunschweiger Volkswagen Arena gegen den MTV verpassen wird. Dennoch wünscht der Kapitän seiner Mannschaft alles Gute: „Ich hoffe natürlich, dass die Mannschaft in der Zwischenzeit viele Punkte sammelt und ich bin fest davon überzeugt, dass sie als Team zusammen agieren werden! Das wichtigste wird sein, jetzt keine weiteren Verletzten mehr hinzu zubekommen, dann werden sich die Jungs die Punkte schon holen!“
In seinem Kapitänsamt wird Benckendorf in den nächsten Wochen von seinem Vize, Sebastian Czok vertreten, der seinem Kumpel für die Reise alles Gute wünscht: „Ich hoffe er hat eine gute Zeit und kommt erholt aus seinem Urlaub zurück. Wir freuen uns ihn in der Rückrunde wieder an Bord zu haben.„
Doch so ganz ohne seine Anderter Jungs geht es dann doch nicht: „Ich werde auf jeden Fall versuchen jedes Spiel zu verfolgen und freue mich jetzt schon auf wieder mein erstes Spiel Ende Januar in Rostock.“, so Benckendorf.
Wir wünschen „Henne“ für seine Pause viel Erholung sowie einmalige Erlebnisse und freuen uns Ihn schon bald wieder in unseren Farben auflaufen zu sehen.
Einen Tag zum Vergessen erlebte der HSV Hannover am Sonntagabend in der 3. Liga Nord bei Eintracht Hildesheim. „Wir waren einfach schlecht und haben es über uns ergehen lassen“, kommentierte Trainer Stephan Lux die 22:38 (8:18)-Klatsche und wurde noch deutlicher: „Man kann hier verlieren, aber nicht so. Hildesheims letzter Ersatzspieler war besser als unser bester Stammspieler.“
Harte Worte nach einem Spiel, in dem der HSV trotz ungleichen Voraussetzungen beider Clubs alles vermissen ließ, was gerade in einem Derby nötig ist. Nur bis zum 3:4 (9.) durch Kapitän Hendrik Benckendorf hielten die Anderter das Spiel offen, dann zog der Aufstiegsfavorit vor über 1200 Zuschauern in der Volksbank Arena Tor um Tor davon. Um eine Alternative mehr zu haben hatte Lux sogar Urgestein Bastian Riedel reaktiviert, der nach einmal Training immerhin viermal traf. „Fast mein bester Rückraumspieler“, sagte Lux.
Positiv war darüber hinaus nur noch die Rückkehr des lange verletzten Philip Müller zu notieren. Auch er setzte jedoch erst Akzente, als die Partie längst entschieden war. Nach der Pause erhöhte die Eintracht auf 25:10 (38.) und konnte es sich dann leisten, einen Gang zurückzuschalten. Am Gesamteindruck von Lux änderte das wenig.
Das bevorstehende freie Wochenende kommt ihm vor allem „nach so einem Spiel“ gelegen. „Wir müssen über einige Dinge reden“, kündigt der Trainer an.
Foto: unglückliches Comeback – Bastian Riedel
Eine äußerst knifflige Aufgabe hat der HSV Hannover am Sonntag (17 Uhr) in der 3. Liga Nord beim Tabellenzweiten Eintracht Hildesheim vor der Brust. „Das ist eine andere Dimension. Die haben andere finanzielle Möglichkeiten und andere Ansprüche“, sieht Trainer Stephan Lux ein grundsätzlich eher ungleiches Duell.
Dazu liegt hinter den Andertern keine gute Trainingswoche. “Wir hatten nicht viele Leute, haben aber gut trainiert", sagt Lux.
Sebastian Czok fällt ohnehin weiterhin aus. Ein dickes Fragezeichen steht hinter Philip Müller. Der Halblinke versuchte es gegen Flensburg zwar einige Minuten, hat aber nach wie vor große Schmerzen. "Das macht keinen Sinn", sagt der Trainer.
Marius Harig, Thiemo Labitzke (beide krank) und Joel Wolf (Zeh gebrochen) verlängern die Liste der möglichen Ausfälle.
Jammern möchte der Trainer allerdings nicht. "Wir werden alles versuchen. Es ist ein Derby und da ist alles möglich“, sagt Lux. Außerdem - Hildesheim, da war doch was. In Rückrunde der Saison 2016/2017 gewann der HSV - allerdings in eigener Halle - ein begeisterndes Spiel und stürzte die Eintracht dadurch von der Tabellenspitze.