Die Zuschauer rieben sich zwischenzeitlich die Augen, als deutlich wurde, welches Team über 45 Minuten in einer unterhaltsamen Drittligapartie den Ton angeben konnte. Zwar ging das Team des HSV Hannover gegen die Handballfreunde Springe als klarer Underdog in die Begegnung, doch präsentierte sich die zusammengemixte HSV-Mannschaft trotz der knappen 25:27 Niederlage in durchweg kämpferischer Manier.
Für den HSV Hannover waren es zunächst vor allem taktische Variationen, die das Team gut in die Partie brachten. Der Einsatz eines siebten Feldspielers im schnellen Austausch für einen Torhüter sorgte für Rückraumgefahr und brachte die Gäste in Bedrängnis. „Die Variante hat Springe scheinbar völlig überrascht", wunderte sich auch HSV-Trainer Stephan Lux, der mit verfolgen konnte, wie trotz des zwischenzeitlich leeren Tores die Würfe der Gäste nicht den Weg in die Maschen fanden. Lux scherzte: „Da fehlte wohl etwas Zielwasser."
Der enge 14:13 Halbzeitstand passte nicht zu den Erwartungen und zum bisherigen Saisongeschehen. Hätte der Tabellenstand doch eine klare Regie der Handballfreunde erwarten lassen.
In der zweiten Halbzeit blieben die Hannoveraner das spielbestimmende Team, gingen zwischenzeitlich sogar mit 19:14 in Führung. Eine Abwehrumstellung und ein Torwartwechsel brachten die Gäste jedoch wieder heran. Ärgerlich: in der heißen Phase musste der HSV eine 2-Minuten-Reduzierung wegen eines Wechselfehlers hinnehmen. „Das war natürlich ungünstig in dieser Situation", ärgerte sich Trainer Lux. Die Entscheidung des Spiels fiel kurz vor Schluss, als den HSV-Akteuren beim Spielstand von 25:26 in der Manndeckung ein Gästespieler entwischen und zum letzten Torerfolg kommen konnte.
„Die haben sich wirklich tapfer geschlagen" war ein mehrfach angeschlagener O-Ton der Zuschauer auf der Hannoveraner Tribüne mit dem sie die aufopferungsvolle Leistung des HSV Hannover gegen Springe würdigten.
Das Trainerteam fand zustimmende Worte: „Heinze und Irmer am Kreis haben trotz der ungewohnten Spielklasse Willen gezeigt, das Team hat für seine Zusammenstellung eine gute Leistung abgeliefert. Unsere Mannschaft hat sich gut verkauft, die Jungs haben wirklich Charakter bewiesen."
Eine gute Leistung abliefern wollen die Hannoveraner, jetzt mit 5:7 Punkten im eng gedrängten Tabellenmittelfeld, auch am kommenden Wochenende in Berlin. Dann ist das Team der Trainer Stephan Lux und Alfred Thienel bei der Bundesliga-Reserve der Füchse Berlin zu Gast.
Die Torschützen für den HSV Hannover mit Rackemann und Heuer im Tor: Heinze (2), Richter (2), Sauß (8), Ossenkopp (5), Klages (2), Riedel (2), Irmer (1), König (2), Quedenbaum (1)
Mit den Handballfreunden aus Springe empfängt der HSV Hannover am kommenden Samstag in der Ludwig-Jahn-Straße nicht nur einen Nachbarn, sondern auch ein Spitzenteam der Liga. Nach vier Spielen und vier Siegen hat sich das Gästeteam von Trainer Holger Schneider im Topbereich der Tabelle angesiedelt. Durch überzeugende Leistungen in den bisherigen Spielen sind viele überzeugt: die Handballfreunde spielen in diesem Jahr eine wichtige Rolle im Kampf um den Aufstieg.
Waren die ersten zwei Spiele noch moderate Siege, verbuchten die Handballfreunde in den letzten beiden Spielen deutliche Siege. Zu Hause schlug die Schneider-Sieben Mecklenburg-Schwerin mit 32:22, auswärts zeigte man dem VfL Fredenbeck beim 24:33 die Grenzen auf. HSV-Trainer Alfred Thienel beschreibt die Ausgangslage eindeutig: "Bei dem Etat und Team ist Springe einer der Favoriten für den Aufstieg. Bei unserer momentanen Situation ist das David gegen Goliath. Die aktuelle Verfassung könnte kaum unterschiedlicher sein."
Im Team des HSV Hannover kommt es zur Zeit durch Urlaubsplanungen von Spielern zu überraschenden Rotationen. HSV-Trainer Stephan Lux kündigte bereits Anfang der Woche "Bastelstunden" für die Kader-Planung und "Experimente" an. Den Möglichkeiten entsprechend trat der HSV Hannover am vergangenen Wochenende zu Hause gegen Minden II an und unterlag nach 60 Minuten mit 30:42.
"Die Spieler der 2. Herren stellen sich momentan als Trainingsgäste voll in den Dienst der 1. Herren. Es ist trotz der Niederlage toll zu sehen, wie engagiert die Spieler sind. Wir rücken zusammen", lobt Trainer Thienel. Forderungen stellt das Trainerteam trotzdem: "Wir müssen einen besseren Abwehrzugriff bekommen, egal wer im Kader steht. Das Ziel unter 30 Gegentore zu kassieren, um eine ernsthafte Chance zu haben, besteht immer."
Mit 5:5 Punkten steht der HSV Hannover zur Zeit auf dem 9. Tabellenplatz der 3. Liga Nord. Entsprechend dem noch jungen Saisongeschehen ist das Tabellenmittelfeld weiterhin dicht gedrängt. Die kommenden zwei Spiele gegen die Füchse Berlin (auswärts am 12.10.) und den Liganeuling ATSV Habenhausen (Heimspiel am 19.10.) werden daher weitere Tendenzen aufzeigen, in welcher Tabellenhälfte sich der HSV Hannover in der Hinrunde bewegen wird.
"Zusammen mit dem dann folgenden Spiel in Henstedt-Ulzburg haben wir vier Spiele vor uns, aus denen wir eigentlich mindestens 4 Punkte holen sollten. Aktuell sind zwei Punkte das Mindeste", schaut Thienel nach vorne und schmunzelt in Anlehnung an Trainerkollege Stephan Lux: "wir können allerdings nur Bauteile verbasteln, die wir zur Verfügung haben."
Für die Zuschauer in der Hannoveraner Sporthalle Ludwig-Jahn-Straße hielt das Drittliga-Spiel HSV Hannover gegen GWD Minden II zahlreiche Überraschungen parat, die sich niemand hätte träumen lassen.
Die durch Urlaubsplanungen zweier Spieler arg strapazierte Kaderplanung brachte Marc Heinze, Marco Steffen und Malte Kostrzewa (2. Herren) ins Team – und den HSV Hannover gehörig ins Straucheln. Trainer Lux betonte die Konsequenz: „Die Niederlage mit 12 Toren Differenz ist ein gerechtes Ergebnis, das macht es so bitter."
Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Rückraumspieler Lukas Ossenkopp, der zu den Leistungsträgern im Team gehört, startete der HSV Hannover zusätzlich geschwächt ins Spiel. Nur die ausreichende Chancenverwertung hielt die Hannoveraner zunächst in der Partie. „30 geworfene Tore sind in Ordnung. Mit der Angriffsleistung kann man zufrieden sein", attestierte auch Trainer Lux.
Kurz vor der Pause geriet die zusammengewürfelte HSV-Truppe dann ins Straucheln. Innerhalb weniger Minuten zogen die Gäste aus Minden von einer knappen 15:16 Führung zum 15:18 Halbzeitstand davon. Auch nach der Pause ging der Ball vor allem in Hannoveraner Maschen. Das 15:22 nach rund 33 Spielminuten besiegelte schließlich die Vorentscheidung. Anschließend spielte der HSV Hannover zwar weiter nach seinen Möglichkeiten, doch konnte das Team der Trainer Alfred Thienel und Stephan Lux den Rückstand nicht mehr verkürzen. Beim 23:33 (48.) wurde die anstehende Niederlage auch in ihrer Höhe absehbar. „Wir konnten letztlich in der Abwehr nicht dagegenhalten. Auch die Torhüter sahen zum Teil unglücklich aus", stellte Trainer Lux den bei 42 Gegentreffern nachvollziehbaren Problembereich heraus.
Ein besonders Dankeschön wollte er trotz des sichtbaren Frusts nach dem Spiel loswerden: „Marc, Marco und Malte haben sich mit ihrem Einsatz in den Dienst der Sache gestellt. Das finde ich sehr lobenswert und vorbildlich."
Viel Zeit bleibt dem HSV Hannover nicht bis zur nächsten Partie. Bereits am kommenden Wochenende erwarten die Hannoveraner die Handballfreunde aus Springe zum Lokalderby. Die Kadersituation zwingt den HSV auch dann zu Experimenten. „Wir müssen improvisieren. Das wird eine handballerische Bastelstunde", gab der sichtbar geknickte HSV-Trainer als Ausblick zu Protokoll.
Die Torschützen für den HSV Hannover mit Rackemann und Heuer im Tor: Heinze (6), Richter (3), Sauß (1), Benckendorf (5), Klages (1), Riedel (9), König (2), Quedenbaum (3)