Es ist eine Horrorwoche für den HSV Hannover gewesen. Am Dienstag erlitt Hendrik Benckendorf (Foto) im Training einen Kreuzbandriss und am Samstag kassierten die Anderter zum Saisonauftakt in der dritten Liga Nord-West eine 21:35-(11:16)-Klatsche bei GWD Minden II. Trainer Robin John sprach hinterher von einem „kollektiven Versagen. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt hatten und vor allem nicht, was wir in der Vorbereitung gespielt haben.“
Den Schock des Ausfalls seines Kapitäns ließ er nicht als Entschuldigung gelten. „Henne hätte uns natürlich gut getan, aber damit hatte es nichts zu tun.“
In den abschließenden Tests gegen die TSV Burgdorf II und den MTV Braunschweig hatte der HSV überzeugt und wollte den Schwung zu einem Sieg in Minden nutzen. „Aber dafür müssen wir auch Leistung bringen“, sagte der HSV-Coach. Das gelang aber nur in den ersten Minuten des Spiels. Philip Müller und Sebastian Czok trafen jeweils per Doppelpack nach neun Minuten zur 5:2-Führung. Danach ging nicht mehr viel. Nur unterbrochen durch den dritten Treffer von Czok (16.) drehte Minden das Spiel zum 9:6 (18.) und nutzte weitere fünf torlose Minuten des HSV vor dem Seitenwechsel , um sich mit 16:10 abzusetzen. In der Kabine schwor John seine Mannschaft neu ein und die hatte nach der Pause in Überzahl die Chance zu verkürzen. Stattdessen gab es drei technische Fehler und einen 0:7-Lauf zum 11:23 (39.).
Mit dem Endergebnis war man insofern fast noch gut bedient. „Wir werden jetzt Video gucken und das Spiel analysieren“, sagte John und versprach: „Am nächsten Samstag treten wir mit viel Wut im Bauch gegen Hamm an.“
Am vergangenen Dienstag hat sich unser Rückraumspieler und Mannschaftskapitän Hendrik Benckendorf in Folge einer Bewegung im Lauf schwer verletzt.
Der langjährige Kapitän der Anderter 3. Liga-Vertretung hat sich bei einer Trainingseinheit am Dienstag das vordere Kreuzband, sowie einen Meniskusschaden und Anriss des Außenbandes zugezogen. Noch am Dienstagabend befand sich der Spieler bis spät in die Nacht in Behandlung der Ärzte im Friederikenstift in Hannover. Nach einer ersten Auswertung der radiologischen Untersuchungen bestand ein erster Verdacht auf eine schwere Verletzung, welche im Laufe der weiteren Tage dann auch leider durch die Mannschaftsärzte des HSV Hannover bestätigt wurden.
Kurz vor Saisonstart trifft diese Verletztung die Mannschaft und den Trainerstab schwer: "Hendrik ist auf und neben der Platte ein extrem wichtiger Spieler für uns. Wir sind alle sehr traurig und betroffen von der Verletzung."
Aufstecken möchte der Coach der Anderter jetzt aber nicht: "Jetzt müssen andere in die Bresche springen! Gemeinsam wollen wir natürlich auch für Henne kämpfen!" Und "unfassbar bitter, Ausfall der kaum zu kompensieren ist, das werden wir aber versuchen und nicht nur morgen für henne spielen. Das wird uns als Team noch enger zusammen schweißen. An Motivation fehlt es dabei keinem
Benckendorf selbst sagt über den Moment der Verletzung: "Ich drehe mich im Sprint und spüre wie mein Knie sich überdehnt. Ich hatte sofort starke Schmerzen und hatte sofort die schlimmsten Befürchtungen."
Inzwischen sind die größten körperlichen Schmerzen zwar vergangen, aber die Gewissheit höchstwahrscheinlich eine komplette Saison zu fehlen trifft Benckendorf hart. Aktuell rechnet der Verein damit, dass Hendrik Benckendorf ca. sechs Monate ohne größere Belastungen auskommen muss. "Auch wenn ich bisher immer gutes Heilfleisch hatte, wird es wichtig sein sich genug Zeit zu nehmen.", so der Kapitän des HSV Hannover.
Bereits in den kommenden Tagen steht die Operation an. Wir wünschen Hendrik hierfür und für den gesamten Heilungsverlauf alles erdenklich Gute und eine schnelle Genesung! Come back stronger!