Zwar neigt sich erst der November seinem Ende zu, doch für den HSV Hannover wird die kommende Drittligabegegnung gegen den SV Beckdorf das letzte Heimspiel im Jahr 2013 sein. Nach dem Aufeinandertreffen am 23. November reist der HSV bis zum Weihnachtsfest nur noch nach Schwerin und Altlandsberg. „Geschenke werden wir trotzdem nicht verteilen", scherzte HSV-Trainer Stephan Lux passend im Vorfeld der Partie, die um 19:30 Uhr in der Sporthalle Ludwig-Jahn-Straße angepfiffen wird.
Auch das Gästeteam wird in Hannover alles daran setzen, die bisherige, sportlich beachtliche Leistung weiterhin abzurufen. Mit zahlreichen Siegen und überzeugenden Spielen gehört der SV Beckdorf zu den Überraschungsteams der Saison. Auch der Heimsieg gegen Springe (31:30) Anfang November gehört zu den sportlichen Ausrufezeichen, die die Gäste in der Drittliga-Landschaft hinterlassen konnten.
„Beckdorf hat eine angriffsstarke Riege mit guten Spielern im Kadern", warnt Lux. Der Beckdorfer Rückraumspieler Stefan Völkers beurteilte den Kader gegenüber einem lokalen Tageblatt nicht ohne Grund als den „besten Kader, den wir je hatten".
Hoffnung macht indes die im Ligavergleich eher mittelmäßige Abwehrleistung der Beckdorfer. Ein torreiches Spiel könnte also für gute Unterhaltung in der Sporthalle Ludwig-Jahn-Straße sorgen.
Beim HSV Hannover fallen weiterhin Kevin Ströh und Sebastian Czok aus, auch der Einsatz von Lukas Quedenbaum ist wegen einer Fußverletzung noch fraglich. Positive Signale kamen zuletzt von Rückraumspieler Lukas Ossenkopp, der dank eines neuen Tape-Verbandes trotz Daumenverletzung gute Leistungen abrufen konnte. Sein Trainer nimmt das ganze Team in die Pflicht: „Wir wollen vor Weihnachten keine Punkte mehr abgeben. Dafür muss die Mannschaft im letzten Heimspiel bis dahin alles geben."
Den Beginn der Auswärtsfahrt zur U23 des THW Kiel hätte sich HSV-Trainer Stephan Lux entspannter gewünscht. Nach einer Autopanne musste sein Trainerkollege Alfred Thienel Teamgeist beweisen und das Trainerteam dem Mannschaftsbus hinterher in Richtung Norden bringen. Nicht nur das glückte, auch das Spiel selbst konnten die Hannoveraner für sich entscheiden.
Der 26:30 Auswärtserfolg bei der Bundesligareserve des THW Kiel ist der erste Auswärtssieg des HSV Hannover in der laufenden Saison. "Mit einer deutlich besseren Abwehrleistung inklusive guter Torhüter haben wir uns das heute verdient", resümierte HSV-Coach Stephan Lux. Auch sein Gegenüber Raul Alonso attestierte dem HSV einen verdienten Sieg.
Wie erwartet starteten beide Drittligateams mit hohem Tempo und viel Zug zum gegnerischen Tor. Das Spiel richtig an sich nehmen konnte jedoch keine der beiden Mannschaften, sodass es in der ersten Halbzeit bei einem offenen Schlagabtausch blieb. Über zahlreiche Unentschieden ging es Richtung Halbzeitpause, in die der THW Kiel II mit 14:13 knapp in Führung liegend ging. Sein Können zeigte bis dahin bereits THW-Spieler Tjark Müller, der insgesamt 6 mal verwandeln konnte, dem aber im weiteren Spielverlauf die Kräfte schwanden.
"Das war dann unser Glück im zweiten Durchgang", analysierte Lux. "Wir waren ab Mitte der zweiten Hälfte einfach breiter aufgestellt, haben unsere Abwehrarbeit weiter konzentriert geleistet und auf taktische Kniffe der Kieler immer wieder gut reagiert."
Die erste deutlichere Führung erspielten sich die Hannoveraner nach rund 40 Minuten, als David Sauß zum 18:21 erhöhen konnte. Das anschließende Team-Time-Out des THW brachte die Gastgeber zwar gut eingestellt auf ein 20:21 heran, doch geriet die Alonso-Sieben zehn Minuten vor Spielschluss erneut deutlich ins Hintertreffen. Das 21:26 (49.) durch Kevin Klages und der folgende Treffer durch Lukas Ossenkopp zum 21:27 sorgten für eine erste Vorentscheidung in der Helmut-Wriedt-Halle.
Die Schlussminuten nutzten dann Marc Heinze und Marvin Maier für Kurzeinsätze, die sie jeweils mit einer Zeitstrafe beendeten. Auch Rückraumspieler Hendrik Benckendorf gesellte sich in der Schlussminute noch einmal für eine Zeitstrafe zu seinen Teamkollegen auf die Bank. Trotz der insgesamt vier Zeitstrafen in den letzten 10 Minuten, auch Hendrik Edeler war kurzzeitig hinausgestellt worden, ließ sich der HSV Hannover nicht von der Siegerstraße abbringen. Trainer Alfred Thienel lobte: "Die Jungs haben auch in Unterzahl gut mitgehalten und sich auf die bewegliche Abwehr konzentriert."
Eine weitere positive Randnotiz nach dem erfolgreichen 26:30 Auswärtssieg: alle mitgefahrenen Spieler des HSV kamen zum Einsatz.
Vollen Einsatz zeigen müssen die Spieler des Hannoveraner Handballdrittligisten auch am kommenden Wochenende. Dann ist mit dem SV Beckdorf eine der Top-Mannschaften in Hannover zu Gast. "Wir wollen vor Weihnachten keine Punkte mehr abgeben", gibt HSV-Trainer Lux eine klare Route vor.
Die Torschützen für den HSV Hannover mit Heuer und Rackemann im Tor: Richter (2), Sauß (5), Ossenkopp (8/3), Benckendorf (2), Klages 2), Redeker (1), Riedel (9/2), Edeler (1)
Foto: HSV-Rückraumspieler Bastian Riedel war mit 9 Treffern erfolgreichster Werfer im HSV-Team