Ausgerechnet am Tag des WM-Endspiels startet der HSV Hannover am Sonntag beim HC Empor Rostock in die zweite Saisonhälfte. Auf Wunsch der Gastgeber wurde die Partie von 17 Uhr auf 15.30 Uhr verlegt so dass zumindest die heimischen Fans verfolgen können, was im dänischen Herning passiert.
Für die Mitfahrenden Fans ändert sich die Abfahrtszeit daher auch auf 09.00 Uhr am Sonntagmorgen.
Die Anderter haben das Spielverbot während der Weltmeisterschaft zu einer etwas längeren Winterpause genutzt und sind erst seit 14. Januar wieder im Training. „Die erste Woche war dann etwas schleppend“, sagt Trainer Stephan Lux. Trotz der längeren Pause sind alle Spieler fit zurückgekommen: „Es ist jedenfalls keiner tot umgefallen“, scherzt der Anderter Trainer.
Problem in dieser Woche: er musste ohne Kreisläufer trainieren. Milan Mazic musste sich einem Folgeeingriff an der Schulter aufgrund der Verletzung im April 2018 unterziehen und Sascha Muscheiko musste ebenfalls passen. Weil Kapitän Henrik Benckendorf nach zehn Wochen in Neuseeland und Asien seit zehn Tagen endlich wieder zurück ist, rechnet sich Lux trotzdem etwas aus: „Wir müssen daran glauben und mit Spaß spielen.“
Die Favoritenrolle ist gleichwohl klar verteilt, zumal die Mecklenburger nach der Auftaktniederlage in Magdeburg nur noch drei Zähler abgaben. Als Initialzündung für die Siegesserie sieht Stephan Lux das 25:33 im Hinspiel: „Da haben sie überragend gespielt.“ Überzeugend war vor allem die erste Hälfte, wo Rostock das Spiel mit dem siebten Feldspieler in Perfektion demonstrierte. In der Abwehr muss der HSV also zulegen und muss auch im Angriff konzentriert abschließen, um die starken Torhüter Empors zu überwinden. Für Lux sind die Schlussleute der entscheidende Faktor für die gute Saison Rostocks.
Während das Spiel gegen Burgwedel voraussichtlich das letzte ohne Hendrik Benckendorf (Asien-Tour) war, wird sich nach dem heutigen Spiel Florian Schenker vorerst von der Mannschaft verabschieden.
Der Linksaussen wird sich wenige Tage vor seinem 26. Geburtstag auf den Weg nach Lexington, Kentucky in die Vereinigten Staaten von Amerika machen. Dort wird der Lehramtsstudent (Sport und Englisch am Gymnasium) seinen dreimonatigen Pflichtaufenthalt im englischsprachigen Raum absolvieren.
Möglich macht dies eine kurzfristige Zusage des ISEP-Programms, welches solch Auslandsaufenthalte organisiert.
Für Trainer Stephan Lux keine ganz einfache Situation, der aber seinem Spieler zu dem Aufenthalt bestärkt: „Natürlich wird er in der Mannschaft fehlen, aber der Junge soll seine Erfahrungen in Amerika machen. Ich wünsche ihm dort eine gute Zeit und viel Erfolg für sein Studium.“
Wir haben mit Florian gesprochen:
Flo, das letzte Spiel vor deiner Abreise nach Amerika: mit welchem Gefühl gehst Du in das Spiel?
Ich freue mich unglaublich darauf nochmal vor unseren Fans spielen zu können und dann auch noch ein Derby! Ich will die Atmosphäre nochmal voll auskosten, genießen und meine beste Leistung zeigen.
Was wirst Du in Amerika denn genau tun?
Ich werde dort weiter für meinen Masterabschluss in Englisch und Sport auf Gymnasial-Lehramt an der University of Kentucky studieren und mich, nicht zuletzt durch meine zu belegenden Sportkurse, fit halten.
Wirst Du in der laufenden Saison nochmal das HSV-Trikot tragen?
Das habe ich fest vor – ich möchte auch in der kommenden Saison mit dieser Mannschaft zusammenspielen, aber der Trainer wird entscheiden ob es am Saisonende noch für einen Einsatz reicht.
Möchtest Du deiner Mannschaft und den Fans für die kommenden Monate noch etwas mit auf den Weg geben?
Ich hoffe dass das Team gut gestärkt aus der Weihnachtspause zurückkommt und um jeden Punkt mit 100% kämpft. Wir sind ein Team das über Emotionen ganz groß aufspielen kann und dafür brauchen wir jeden einzelnen und auch ganz besonders unsere Fans!
Ich freue mich schon, wenn ich das Team wieder unterstützen kann.
Wir wünschen Dir, lieber Flo alles Gute in Amerika, einen erfolgreichen Studienaufenthalt und freuen uns Dich bald wieder im „Schenker-Wonderland“ begrüßen zu dürfen.