Die Enttäuschung über die am Ende deutliche 29:19 (11:13) Niederlage war den Spielern und Offiziellen des HSV Hannover deutlich anzusehen. Nicht nur die Spieler waren fassungslos, auch Trainer Stephan Lux fand kaum Worte für den Spielausgang: "Ich trainiere schon mehrere Jahre in Hannover. So eine schlechte zweite Halbzeit habe ich aber noch nie gesehen."
Dabei sah es zu Beginn der Partie gegen die HSG Handball Lemgo II für den HSV Hannover gar nicht schlecht aus. Mit der festen Siegesvorgabe im Rücken machten die HSV-Akteure zunächst eine gute Figur. Trotz des 6:4 Rückstandes nach rund 20 Minuten drehten die Gäste das Spiel zur 7:9 (23.) Führung. Die zwei Tore Vorsprung hielt das Team der Trainer Stephan Lux und Alfred Thienel auch zur Pause fest. "Technisch war es auf beiden Seiten nicht mal mittelmäßig. Da muss auch mehr Willen kommen", analysierte Trainer Lux den ersten Durchgang. Beim Spielstand von 11:13 zum Pausenpfiff lagen die Auswärtspunkte für die Hannoveraner, die zuletzt zu Hause gegen Großburgwedel punkten konnten, in Griffweite.
Doch es sollte überraschend anders kommen. In einer auch im zweiten Durchgang technisch schlechten Begegnung sorgte Max Höning nicht nur für den 15:15 Ausgleich, sondern auch für die 16:15 Führung der Gastgeber. Das anschließende Team-Time-Out von Lemgo-Trainer Florian Kehrmann brachte die HSG vollends auf die Siegerstraße. In den Schlussminuten geriet hingegen der HSV passend zum Winterwetter gehörig ins Schlingern. Stephan Lux ärgerte sich: "Wir haben in der zweiten Hälfte weder aus dem Rückraum, noch von Außen für Gefahr gesorgt. 19 Tore am Ende zeigen das ganz deutlich."
Während Christian Redeker nach 45 Minuten noch zum 18:16 für den HSV verkürzen konnte, gelang es seinen Teamkameraden ab der 54. Minute gar nicht mehr, zum Torerfolg zu kommen. Die bittere Konsequenz: aus einem 23:19 machten Häning, Binder und Prüßner, die sich munter vor dem HSV-Tor abwechselten, den deutlichen 29:19 Heimsieg.
Für das kommende Heimspiel des HSV Hannover gegen Fredenbeck kündigten auch die Spieler "Wiedergutmachung" an.
Die Torschützen für den HSV mit Heuer und Rackemann im Tor: Czok (3), Richter (1), Ossenkopp (2), König (3/3), Benckendorf (2), Klages (1), Redeker (3), Riedel (1), Edeler (3)
Foto: Die beste Leistung der desolaten Hannoveraner zeigte Torhüter Götz Heuer
Am kommenden Samstag legt der HSV Hannover die mit rund 90 km überschaubare Fahrtstrecke nach Lemgo mit einem klaren Ziel zurück: nach dem Heimsieg gegen Großburgwedel sollen die ersten Auswärtspunkte des Jahres folgen. Im letzten Auswärtsspiel musste sich das Hannoveraner Team der Trainer Alfred Thienel und Stephan Lux mit einer knappen Niederlage gegen Potsdam zufrieden geben.
Eine Herausforderung sieht HSV-Trainer Stephan Lux im Aufgebot der Gastgeber, die zuletzt zu Hause sowohl Fredenbeck (38:27), als auch Beckdorf (41:34) torreich schlagen konnten. "Lemgo hat zu Hause viele Einsatzmöglichkeiten für Spieler, die nicht immer dabei sind. Da wird es schwer sein, sich darauf einzustellen", mahnt der Coach.
Im Hinspiel hatten die Hannoveraner nach einer starken zweiten Halbzeit die Nase vorn. Beim 38:32 Heimsieg konnte auch Rückraumspieler David Sauß gleich 7fach zum Torerfolg kommen. Sein Mitspieler Kevin Klages erzielte ebenso viele Treffer von der Außenposition. "Es reicht nicht nur auf den Angriff zu schauen. Bei den Ergebnissen der letzten Spiele wird deutlich, dass Spiele über die Abwehr gewonnen werden müssen", warnt Trainer Lux vor eingeschränkten Perspektiven. Während Lemgo-Trainer Florian Kehrmann mit seiner Deckung im Hinspiel haderte, fand er für die damalige HSV-Abwehr lobende Worte. Auch im Rückspiel wird eine sichere Abwehr ein entscheidender Faktor sein.
Die Bedeutung konstanter Leistungen in der 3. Liga wird mit dem Blick auf die Tabelle verständlich: Platz 3 und Platz 11 trennen lediglich vier Punkte. Für den HSV Hannover geht es im Spiel gegen die Bundesligareserve aus Lemgo auch um den Anschluss an die Top-Teams der Liga. Durch die Niederlagen der Spitzenteams aus Henstedt-Ulzburg und Springe rückte auch die Spitzengruppe ein Stück enger zusammen.
Am 01. Februar tritt der HSV Hannover wieder zu Hause an. Dann ist um 19:30 Uhr der VfL Fredenbeck in der Sporthalle Ludwig-Jahn-Straße zu Gast.
Foto: Rückraumspieler David Sauß will sein Team auch gegen Lemgo mit Torgefährlichkeit nach vorne bringen
Am Samstag bewahrheitete sich für den Hannoveraner Handballdrittligisten HSV Hannover ein altes Handballmotto: "Ein Spiel dauert 60 Minuten". Hätte man allein die ersten 30 Minuten des Derbys gegen die TS Großburgwedel beschaut, wäre der HSV als Verlierer von der Spielfläche gegangen. Nach 60 Minuten waren jedoch die Gastgeber mit einem knappen 29:26 Derbysieger. "Wir sind froh über den Heimsieg. Das Spiel hatte für unsere Zuschauer einiges zu bieten", freute sich HSV-Trainer Stephan Lux nach der Partie.
In der ersten Halbzeit gerieten nicht nur die Aktiven auf der Spielfläche ins Schwitzen. Auch die Heim-Fans des HSV Hannover wurden angesichts eines 1:6 Fehlstarts nervös. Zwar war der HSV durch Sebastian Czok nach einer Minute in Führung gegangen, doch gleich sechs Gegentreffer in Folge, davon bereits zwei vom gut aufgelegten Maurice Lungela, zwangen die Gastgeber zum Team-Time-Out. Anschließend zeichnete sich in den zweiten 15 Minuten eine Aufholjagd ab. Nicht nur Kjell-Mogen König, der sein bisher bestes Spiel für den HSV Hannover machte, trug sich mit einem Doppelpack in die Torschützenliste ein, auch seine Teamkameraden Riedel und Ossenkopp kamen in dieser Phase zu wichtigen Toren. Der Ausgleich schien beim 8:9 (14.) bereits nah, gelang jedoch in der ersten Hälfte nicht mehr. Zum Pausenpfiff musste sich das Hannoveraner Trainerteam Stephan Lux/Alfred Thienel mit einem 15:17 Rückstand zufrieden geben. Trainer Lux ärgerte sich: "Wir haben einfach nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Da müssen wir konzentrierter dabei sein."
Den deutlich besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte dann der Gastgeber. "Wir mussten scheinbar richtig laut werden in der Ansprache", gab Lux einen Einblick in die Kabine. Die Halbzeitansprache zeigte Wirkung, der HSV glich durch Tore von Ossenkopp und Riedel aus, Hendrik Benckendorf besorgte mit seinem Treffer sogar die 18:17 (36.) Führung. Das anschließende Team-Time-Out der Gäste zeigte im Folgenden kaum Einfluss auf den Spielverlauf. Felix Richter von der Außenposition und Bastian Riedel aus dem Rückraum hielten die TSG auf Abstand. Auch das wiederholte Gespräch der Gästetrainer kurz vor der Schluss-Viertelstunde brachte den HSV nicht mehr aus dem Tritt. Zwar versuchte die TSG in der Schlussviertelstunde über Härte zurück ins Spiel zu finden, doch trotz zahlreicher zeitstrafenwürdiger Aktionen des Innenblocks gelang es den Gästen nicht mehr, entscheidende Akzente zu setzen. Dafür sorgte auf Seiten der Hannoveraner auch Abwehrspieler Christian Redeker, der auf der linken Abwehrseite für Sicherheit sorgte und gemeinsam mit Torwart Götz Heuer defensiv Stabilität brachte.
Über die Zwischenstände von 23:19 (44.), 25:22 (52.) und 28:25 (58.) erspielten sich die Hannoveraner den 29:26 Heimsieg, den auch der 16-fache Großburgwedeler Torschütze Maurice Lungela nicht mehr verhindern konnte.
Am kommenden Wochenende geht es für die Anderter 1. Herren nach Lemgo. Dort trifft der HSV in der Volker-Zerbe-Halle auf die Bundesligareserve. "Lemgo hat zu Hause viele Einsatzmöglichkeiten für Spieler, die nicht immer dabei sind. Da wird es schwer sein, sich darauf einzustellen. Wir wollen aber den ersten Auswärtssieg des Jahres", blickt HSV-Coach Lux auf die schwere Aufgabe.
Die Torschützen des HSV Hannover: Czok (3), Richter (3), Ossenkopp (5), Benckendorf (3/1), Riedel (7), König (8/4)