Die Saison neigt sich dem Ende und in den letzten Wochen ist viel passiert. Mannschaftskapitän Hendrik Benckendorf äußert sich im Gespräch mit der Redaktion über den bisherigen Saisonverlauf, die Transfers und Veränderungen rund um die Mannschaft, gibt einen Überblick über die Lage der Liga und freut sich über den Erfolg des Unterbaus im TSV Anderten. Außerdem erzählt er über seine Verletzung die ihn in den kommenden Wochen außer Gefecht setzt und wie er und die Mannschaft mit der "Corona-Krise" umgehen.
Hendrik, vielen Dank für deine Bereitschaft zum kurzfristigen Interview, bei dem wir dich im Krankenhausbett erwischen, nachdem Du am Montag operiert worden bist. Dazu wollen wir nachher noch kurz sprechen.
Redaktion: Die Saison neigt sich dem Ende und nach einer starken Hinrunde, sind wir auf dem Boden der Tatsachen zurück und konnten uns zuletzt gegen Burgdorf zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern.
Wie siehst Du den Saisonverlauf insgesamt und wie bewertest Du die Schwächephase zu Beginn des Jahres? Hatte es auch was mit dem bevorstehenden Trainer- und Managerwechsel zu tun?
Der Deutsche Handballbund hat die Verantwortlichen des HSV Hannover am heutigen Nachmittag darüber informiert, dass sämtliche Spiele am kommenden Wochenende (13. - 15.03.2020) aufgrund des grassierenden Corona-Virus abgesetzt werden.
Wann das Spiel gegebenfalls nachgeholt und wie die restliche Saison weitergeht, werden die Verantwortlichen des deutschen Handballbundes in den nächsten Tagen entscheiden. Der HSV Hannover wird auf seiner Webseite und den weiteren Kanälen entsprechend informieren.
650 Zuschauer in der Misburger Sporthalle hielt es in den letzten Minuten des Derbys in der dritten Liga Nord-Ost zwischen dem HSV Hannover und der TSV Burdorf II nicht mehr auf den Plätzen. Beide lieferten sich vor allem nach der Pause einen Kampf auf Biegen und Brechen. Wie im Hinspiel gab es ein Wimpernschlag-Finale. Als Sebastian Czok beim 27:25 eine Minute vor dem Ende völlig blank vor dem Tor die Kugel einen Meter über die Latte ballerte stöhnten die HSV-Fans auf. Im Gegenzug verkürzte Bastian Weiß für die Gäste.
Noch 25 Sekunden auf der Uhr und HSV-Trainer Stephan Lux nahm die Auszeit. Da seine Spieler danach nicht sofort über die Mittellinie kamen, zeigten die Schiedsrichter nach weiteren acht Sekunden passives Spiel an. Weil Czok keine Anspielstation fand, zog er zum Tor – und traf. „Wenn ich den nicht mache, reißt mir der Trainer den Kopf ab“, sagte Czok mit einem breiten Grinsen.
Der Rest war Party pur und für Stephan Lux „ein elementar wichtiges Spiel. Wir hatten viele Verletzte und wussten, dass es nur über Kampf geht.“ Den nahmen die Anderter vom Anpfiff weg an und wirbelten die löchrige Abwehr der Gäste durcheinander. Kreisläufer Robin Müller war ebenso wenig zu stoppen, wie Czok und Philip Müller aus dem Rückraum. Fast jeder Schuss war ein Treffer und nach 17 Minuten leuchtete eine 12:8-Führung auf der Anzeigetafel. Lux und sein Co-Trainer Olaf Seegers gingen auf der Bank aus dem Sattel.
Dann stabilisierte Burgdorf die Abwehr, doch für die Glanzmomente sorgte weiter der HSV. Mit einem geradezu unglaublichen direkten Freiwurf traf Philip Müller zur 18:13-Pausenführung. Ein Treffer die Spieler schon wie den Sieg feierten. So weit war es aber noch lange nicht, denn die Burgdorfer Abwehr rührte nach der Pause Beton an.
Der HSV musste jetzt für jeden Treffer hart arbeiten und durfte sich bei ihrem starken Torhüter Götz Heuer bedanken, dass Burgdorf nicht dichter als auf zwei Tore (18:20/41.) herankam. Florian Schenker beruhigte mit einem verwandelten Siebenmeter die Nerven und die Zeitstrafe gegen Justus Fischer nutzte der HSV eiskalt und erhöhte auf 24:18 (45.). Nach einem 0:4-Lauf begann sieben Minuten später das Zittern. Robin Müller gelang das wichtige 25:22 (53.) und mit Hilfe ihrer Fans schnappten sich die Gastgeber zwei ganz wichtige Punkte.