Der Abstiegskampf in der dritten Liga Nord-Ost spitzt sich zu. Durch die furiose Aufholjagd von Handball Hannover Burgwedel ist vor dem Derby am Samstag (19.30 Uhr) gegen die TSV Burgdorf II der Druck auch auf den HSV Hannover gestiegen. In diesem Jahr gab es in bisher sieben Spielen nur zwei magere Zähler, was den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte schmelzen ließ.
„Wir haben keinen Bock mehr zu verlieren“, sagt HSV-Coach Stephan Lux. Er glaubt nicht, dass die Tabellensituation einen besonderen Einfluss auf das Spiel hat, zu groß ist die Rivalität beider Clubs. Vielmehr beeinträchtigte die personelle Situation beim HSV auch in dieser Woche wieder das Training. Für Lux ist aber keine mögliche Entschuldigung: „Es ist Derby, da müssen wir brennen.“
Das Hinspiel gewann der HSV nach einer packenden Begegnung zwar nur knapp mit einem Tor, beherrschte den Gegner zuvor aber über weite Strecken. Die Vorbereitung auf das Rückspiel gestaltete sich allerdings schwierig, da zuletzt immer wieder Spieler verletzt ausfielen. Wie es am Sonnabend aussieht, stand noch nicht fest. Doch egal wie: Es zählt nur ein Sieg. Dazu muss die Mannschaft mit der selben Leidenschaft wie vor drei Wochen gegen die Füchse aus Berlin zu Werke gehen.
Der HSV Hannover kassierte in der dritten Liga Nord-Ost eine vermeidbare 27:31 (8:17)-Niederlage beim SC Magdeburg und muss den Blick in der Tabelle allmählich nach unten richten. Der Genickbruch war die erste Hälfte. „Da spielen wir wie eine Altherrenmannschaft“, fällte Trainer Stephan Lux ein vernichtendes Urteil über die Angriffsleistung in der Viertelstunde vor der Pause.
Obwohl Joel Wolf und kurzfristig Thiemo Labitzke ausfielen, starteten die Anderter gut ins Spiel und führten mit 6:5 (13.). Dann verließ die Mannschaft den Matchplan. „Wir werfen unvorbereitet über den Mittelblock“, schimpfte Lux. Auch die Abwehr fand einen Zugriff mehr und ließen die Magdeburger gewähren. Stoppfouls – Fehlanzeige. Bis zum Seitenwechsel gelangen lediglich noch zwei mickrige Törchen durch Kapitän Hendrik Benckendorf (7:9/19.) und Sebastian Czok (8:15/28.).
In der Pause gab es klare Worte und die Mannschaft erinnerte sich an die ursprünglich geplante Spielidee. Endlich wurden gute Chancen herausgespielt und auch genutzt. Folgerichtig verkürzte Julius Bausch per Siebenmeter auf 18:23. Aus Sicht des Trainers war danach sogar mehr drin: „Wir hätten das Spiel drehen können.“ Unter anderem wurden zwei Gegenstöße und ein Siebenmeter nicht genutzt. „Das ist dann zu viel“, ärgerte sich Lux. Dazu kam wenig Hilfe aus dem Tor – bis zur 40. Minute notierte die Statistik nur einen gehaltenen Ball.
Weil der Nachbar aus Burgwedel schon wieder gewann, schmolz der Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter. Nächste Woche folgt das Derby gegen die TSV Burgdorf II. Für Stephan Lux gibt es nur eins: „Da müssen wir brennen.“
Nach der Bekanntgabe des Wechsels von Max Berthold am vergangenen Samstag, ist es den Verantwortlichen des HSV Hannover gelungen noch einen weiteren Transfer zu vollziehen.
David Sauß kehrt nach seiner Zeit in Oranienburg und dem einjährigen Intermezzo in Vinnhorst zurück an seine alte Wirkungsstätte.
Über die Wiederkehr freut sich auch Teammanager Dirk Müller: „Mit David kommt ein alter Anderter zurück nach Hause. Wir freuen uns sehr das David sich erneut für den HSV Hannover entschieden hat. Mittlerweile ist er weiter gereift und wird nicht nur dadurch eine absolute Verstärkung sein.“
Der 26-jährige Sauß ist 2011 erstmals aus Braunschweig an den Eisteichweg gewechselt und aufgrund seines Studiums zur Saison 2015/2016 zum Ligakonkurrenten nach Oranienburg gegangen. Im letzten Sommer dann wechselte der wurfgewaltige Rückraumspieler zum Drittliga-Aufsteiger des TuS Vinnhorst.
Auch Robin John, künftiger Trainer des HSV Hannover ist hochzufrieden: „Ich freue mich das es geklappt David zurück nach Anderten zu holen. Er passt perfekt in die Mannschaft und kennt den Verein. In den letzten Jahren in Oranienburg und Vinnhorst hat David gezeigt, dass er ein gestandener Drittliga Spieler ist. Seine individuelle Qualität wird die Mannschaft stark nach vorne bringen.“
Für Sauß selbst schließt sich mit seiner Rückkehr an den Eisteichweg auch ein Kreis: „Ich freue mich sehr darauf wieder zurück zu kommen. Ich hatte in Anderten schon damals eine großartige Zeit und viele der Jungs von früher sind auch immer noch hier. Ich freue mich sehr auf viele bekannte Gesichter rund um den Eisteichweg. Schön wieder da zu sein.“
Eine detaillierte Vorstellung von David Sauß erfolgt an dieser Stelle in den nächsten Wochen.