Das war nicht einfach: nach einem knappen 20:19 Halbzeitstand konnte sich der HSV Hannover zu Hause gegen Lemgo II am Ende mit 38:32 durchsetzen. Damit sicherte sich das Hannoveraner Team der Trainer Stephan Lux und Alfred Thienel nicht nur zwei weitere Punkte in der noch jungen Drittligasaison, sondern auch den zweiten Tabellenplatz. Bester Torschütze der Hannoveraner war Lukas Ossenkopp, der insgesamt 8 mal zum Torerfolg kommen konnte. Überragend agierte im Team des HSV Hannover Torhüter Bo Rackemann, der von den Fans und Trainer reichlich Lob erntete.
In den ersten 30 Minuten taten sich beide Teams schwer. Auch beim HSV Hannover lief nicht alles rund, vor allem die Abwehr zeigte sich zunächst wenig präsent. 19 Gegentore sprechen dabei eine eindeutige Sprache. "In der ersten Halbzeit hatten wir in der Abwehr wohl einen Tag der offenen Tür", ärgerte sich HSV-Trainer Alfred Thienel über die verbesserungswürdige Abwehrleistung. "In der zweiten Halbzeit hat Bo die Tür mit seiner klasse Leistung dann geschlossen."
Konnte sich im ersten Durchgang keines der Teams entscheidend absetzen, sorgte die stabilere Deckung in der zweiten Hälfte für Hannoveraner Aufwind. Immer wieder kamen die sehr gut aufgelegten HSV-Akteure Klages, Ossenkopp und Sauß zum Torerfolg. "Die Jungs haben Verantwortung übernommen und viel Einsatz gezeigt", freute sich Thienel nach Spielschluss. Auch Kjell-Mogen konnte mit zwei Treffern und einer engagierten Leistung seine steigende Form unterstreichen.
Für viele Fans ein Hingucker: auf der Bank der Lemgoer Gäste führte die Handballgröße Florian Kehrmann Regie. Doch auch Kehrmann konnte nicht verhindern, dass sich die Partie in der zweiten Halbzeit zu Gunsten des HSV Hannover drehte. Aus dem 20:19 Halbzeitstand wuchs eine 26:20 Führung, die bis Spielende ungefährdet blieb. Der 38:32 Endstand offenbart jedoch die zu verbessernde Deckungsleistung. Das Trainerteam analysierte: "Uns fehlte phasenweise auch die personelle Variablität. Durch das Fehlen von unseren Verletzten Kevin Ströh und Sebastian Czok war die Personaldecke ohnehin dünn. Als Edeler in der ersten Halbzeit dann mit einer Platzwunde ausschied musste das Team viel kompensieren."
Lob für die medizinische Betreuung durch die Team-Ärzte aus dem Friederikenstift gab es nicht nur vom Trainerteam, auch die Zuschauer registrierten die prompte Versorgung positiv. "Für die Mannschaft ist es ein sehr gutes Gefühl, eine fachkundige medizinische Betreuung im Hintergrund zu wissen", betont Thienel.
Nächsten Samstag ist der HSV Hannover beim VfL Fredenbeck zu Gast. Das nächste Heimspiel wartet auf die Hannoveraner Handballfans am 28. September. Dann ist GWD Minden II zu Gast.
Die Torschützen für den HSV Hannover mit Heuer und Rackemann im Tor: Richter (4), Sauß (7), Ossenkopp (8/2), Klages (7), Redeker (3), Riedel (3), Edeler (3), König (2), Quedenbaum (1)
Foto: HSV-Torhüter Bo Rackemann pariert gegen den Lemgoer Angreifer
Zum zweiten Heimspiel der Saison empfängt der HSV Hannover am Samstag, den 14.09.2013, um 19:30 Uhr in der Sporthalle Misburg die HSG Handball Lemgo 2. Mit den Lemgoern trifft der HSV auf die erste Zweitvertretung eines Bundesligisten in diesem Jahr. Die Mannschaft um ihren neuen Trainer Florian Kehrmann konnte am letzten Spieltag mit 27:25 gegen Schwerin gewinnen, nachdem man zu Saisonbeginn auswärts der routinierten Mannschaft aus Beckdorf mit 41:34 unterlag.
Die Lemgoer haben eine der jüngsten Mannschaften der Liga, die von den beiden ehemaligen Bundesligaspielern Leif Anton und Michael Binder angeführt wird. Junge Talente wie Joshua Ritterbach, der kürzlich mit der U19-Nationalmannschaft bei der WM Bronze gewinnen konnte, sowie ehemalige und aktuelle Jugendnationalspieler wie Torhüter Dennis Doden, Valentin Schmidt oder David Wiencek gehören ebenfalls schon zu den Stützen des Teams.
In der Vorwoche zeigte sich vor allem Routinier Anton, der gegen Schwerin insgesamt 10 Treffer erzielen konnte, treffsicher. Doch auch der junge Spielmacher Schmidt mit 5 sowie Linkshänder Max Höning mit 4 Toren konnten sich erfolgreich in die Torschützenliste eintragen.
Auf den HSV wartet somit eine sehr talentierte Mannschaft, die aufgrund ihres jungen Alters jedoch naturgemäß noch Leistungsschwankungen unterliegt. Für die Hannoveraner bedeutet dies, von Beginn an eine konzentrierte und konstante Leistung an den Tag zu legen, um dem Gast aus dem Lipperland von vornherein den Schneid abzukaufen. Mut machen sollte den Hannoveranern dabei die Tatsache, dass der Saisonstart von den Ergebnissen her, trotz der beiden holprigen Spiele gegen Potsdam und in Großburgwedel, mit 3:1-Punkten gelungen ist. Nun gilt es sich in den nächsten vier Spielen, von denen 3 in heimischer Halle in Misburg stattfinden, oben in der Tabelle festzusetzen.
Ein Blick auf die Ergebnisse gegen Lemgo aus der vergangenen Saison verspricht dabei ein spannendes Spiel am Samstagabend: Sowohl zuhause mit 27:26 als auch auswärts in Lemgo mit 34:33 konnte sich der HSV Hannover nach gutklassigen Spielen knapp mit einem Tor Differenz durchsetzen.
Es war der emotionale Schlusspunkt zu einem intensiven Derby. Mit seinem einzigen Treffer zum 29:29 unmittelbar vor Abpfiff rettete David Sauß seinem HSV Hannover einen Punkt. Den hatte sich sein Team aufgrund einer starken kämpferischen Einstellung in den vorherigen 59:50 Minuten auch redlich verdient.
Das Spiel auf der Ramhorst startete in der Anfangsphase rasant. Bei tropischen Temperaturen stand es nach 5 Minuten bereits 4:4. In der Folge konnte sich der Gastgeber bis auf 12:9 absetzen, nach 2 Rückraumtoren von Lukas Ossenkopp sowie einem Treffer von Felix Richter glich der HSV jedoch sofort wieder zum 12:12 aus. Zur Halbzeit lag Großburgwedel mit 15:14 in Führung.
Direkt zu Beginn der 2.Halbzeit konnten die Anderter durch den guten Kevin Klages wiederum ausgleichen. Bis zum 20:21 aus Hannoveraner Sicht ging das Spiel unter anderem dank dreier Tore von Christian Redeker hoch und runter, bevor sich der Gastgeber in doppelter Überzahl nach Zeitstrafen für Hendrik Edeler und Sauß auf 24:20 absetzen konnte. Wer unter den 430 Zuschauern jedoch dachte, dass der HSV sich nun geschlagen geben würde, sah sich in den folgenden Minuten getäuscht. Trotz einer zu harten Roten Karte gegen Edeler glichen die Mannen um Kapitän Hendrik Benckendorf dank einer soliden Abwehr und konsequenten Abschlüssen zum 27:27 nach 53 Minuten aus und konnten eine Minute später durch einen verwandelten Siebenmeter von Bastian Riedel gar mit 28:27 in Führung gehen. Dies sollte vorerst das letzte Tor des HSV gewesen sein, während Großburgwedel durch zwei Meiser-Tore wieder mit 29:28 in Führung ging. Doch Sekunden vor Schluss schlug bekanntlich die große Stunde von David Sauß, der als 7.Feldspieler mit einem Kracher in den Torwinkel seinem HSV doch noch den Punkt retten konnte.
Beste Schützen auf Seiten des HSV waren erneut Riedel und Ossenkopp mit jeweils 6 sowie Klages mit 5 Treffern.
Nächste Woche empfangen die Hannoveraner in heimischer Halle die zweite Vertretung aus Lemgo, bevor es zum ersten richtigen Auswärtsspiel nach Fredenbeck geht. Die Jungs würden sich über eine ähnlich lautstarke und zahlreiche Unterstützung wie im Derby sehr freuen.